Interview mit Ladina Kropf

Marilena Palmisano | September 2023

Ladina, du bist Kantonale Gerätemeisterin geworden. Wie fühlt sich das an?

Es ist ein unglaubliches Gefühl. Bereits zum zweiten Mal konnte ich den Titel als Kantonalmeisterin ergattern, zuletzt im Jahr 2021. Zuoberst auf dem Podest stehen zu können bedeutet mir, gerade jetzt, nach einem eher schwierigen Saisonstart, besonders viel.

Das ist ja nicht dein erster Sieg, zum wievielten Mal standst du schon ganz oben auf dem Podest bei Kantonalen Meisterschaften?

Eine genaue Zahl zu sagen ist schwierig. Seit bereits 15 Jahren kämpfe ich an den Kantonalen Wettkämpfen um eine Medaille, natürlich mit dem Ziel, die Goldene zu erhalten. In den letzten Jahren ist mir dies mehrmals gelungen. Besonders in der Königsklasse mithalten zu können macht mich unglaublich stolz.

Ich habe das Gefühl, du gehst das recht locker an. Fordern dich die Wettkämpfe überhaupt noch heraus?

Das stimmt, ich gehe mit einer eher lockeren Einstellung an einen Wettkampf. Dennoch ist jeder Wettkampf ist eine neue Herausforderung. Die Konkurrenz ist schon sehr stark und wird auch immer stärker. Das Niveau ist mittlerweile sehr hoch und es sind die kleinsten Fehler, die den Unterschied machen können. Daher ist Perfektion gefragt und ich denke, an dieser kann immer gearbeitet werden.

©Nico Koller

©GymArt Photography

Ihr seid eine sehr sportlich engagierte Familie im Verein. Fühlst du Dich da unter Druck gesetzt? Die Erwartungen sind sicher hoch? Wie gehst du damit um?

Ja klar ich habe in den letzten Jahren einen hohen Standard erreicht, den ich gerne behalten möchte. Daher sind die Erwartungen von Einigen hoch, das stimmt, aber ich turne für mich selbst und nicht für Andere. Mit dieser Einstellung gelingt es mir, entspannt zu bleiben und mein Besten zu geben, unabhängig davon, welches Resultat ich erziele. Daher fühle ich mich auch keinem Druck ausgesetzt ausser dem von mir selbst. Meine Familie ist eine grosse Unterstützung für mich. Besonders mein Vater, der mich trainiert und an jedem Wettkampf mit mir in der Halle steht, ist für mich sehr wichtig. Er trägt einen grossen Teil an meiner Leistung bei. Ebenso wie meine Mutter, die alle administrativen Dinge für mich erledigt. Ohne ihre Organisation würden einige Trainings, wie auch Wettkämpfe für mich nicht stattfinden können.

Wie oft trainierst Du?

Dieses Jahr trainierte ich in drei unterschiedlichen Gruppen. Ich trainierte für die Einzelwettkämpfe im Geräteturnen, wie auch für die Vereinswettkämpfe des VGT Wädenswil. Der Fokus dieses Jahr setzte ich in dieser Saison allerdings auf die Swissrings, mit welchen wir an der Gymnaestrada in Amsterdam teilnehmen konnten. Daher war der Trainingsaufwand dieses Jahr besonders hoch. Neben 4 Trainings pro Woche hatte ich auch noch einige zusätzliche Trainingswochenenden.

Welche sportlichen Ziele hast du dir gesetzt?

Mein Ziel, an einer Schweizermeisterschaft auf dem Podest stehen zu können, konnte ich letztes Jahr glücklicherweise erfüllen. Natürlich spornt dieser Erfolg an für Mehr. Im Mehrkampf an den Schweizermeisterschaften gelang es mir bisher nicht, unter die besten 10 zu turnen. Dies wäre ein weiteres Ziel, welches ich sehr gerne erreichen würde. Wer weiss, vielleicht gelingt es mir dieses Jahr.